Besuch bei einem Pilotprojekt: Haus aus 100 % Recyclingbaustoffen

In der Diskussion um die Rohstoffpolitik in NRW geht es immer wieder um die Frage, was im Recycling geht und was nicht, welche Verbesserungen noch möglich sind und wie wir die Kreislaufwirtschaft im Bausektor möglichst schnell erreichen, um die Klima- und Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.

Am 28. September 2023 habe ich mit meinen Landtagskollegen Norwich Rüße und Dr. Gregor Kaiser die Firma Büscher in Heek im Kreis Borken besucht (https://www.zurueckfuerdiezukunft.de/). Als bislang einziges Unternehmen in Deutschland hat die Firma im Juni 2021 vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (abZ) für tragende und nichttragende Innenwandelemente aus Recyclingbeton mit 100 % Natursteinersatz bekommen. In den Fertigteilen werden die Rohstoffe Kies und Sand komplett durch gemischtes Abbruchmaterial ersetzt.

Auf dem Betriebsgelände konnten wir alle Arbeitsschritte von der Anlieferung, der Probenahme, Zerkleinerung und Sortierung bis zum Gießen der neuen Betonfertigteile besichtigen. So könnten kurzfristig, ortsnah und kostengünstig Häuser gebaut werden. Die immer wieder vorgetragenen Argumente, dass das technisch nicht geht und zu teuer ist, wird durch die Innovationen der Firma Büscher eindrucksvoll widerlegt.

„Der Einsatz von Recyclingmaterial sei keine echte Alternative.“ wird der Präsident vom Rohstoffverband Vero, Christian Strunk, in der Rheinischen Post vom 9. August 2023 zitiert. Ich sage: „Doch ist er wohl. Im zirkulären Bauen liegt die Zukunft und Unternehmen, die diese Entwicklung verschlafen, haben eine schlechte Zukunft. Recyclingmaterialien sind kostengünstiger und umweltfreundlicher.“