Radtour entlang der Rheinwasser-Transportleitung

Pressemitteilung: Dormagen und Elsdorf. Vier Grüne Landtagsabgeordnete (Antje Grothus, Astrid Vogelheim, Volkhard Wille und Gregor Kaiser) haben sich am Freitag, 16. August 2024, mit einer öffentlichen Fahrradtour ein Bild von der geplanten Rheinleitung für die Befüllung der Tagebaue mit Wasser gemacht. Mit zwanzig Gästen, darunter Mitglieder verschiedener Stadt- und Kreisräte im Rheinischen Revier und interessierten Bürger*innen, folgten sie dem Verlauf der Trasse von Dormagen am Rhein über das Kraftwerk Niederaußem bis zum Tagebau Hambach. Unterwegs sprachen sie mit Michael Eyll-Vetter (Leiter Sparte Tagebauentwicklung bei RWE), Dirk Jansen (Geschäftsführer BUND NRW), Boris Linden (Geschäftsführer Neuland Hambach GmbH), Nicole Kolster (Runder Tisch Wasser des Rhein-Erft Kreis) und Katharina Janetta (Grünes Ratsmitglied in Rommerskirchen) über das Projekt und wasserbezogene Aspekte des Strukturwandels im Rheinischen Revier.

Antje Grothus, Gastgeberin der Tour und Sprecherin für nachhaltigen Strukturwandel der Grünen Landtagsfraktion, zu ihren Eindrücken: „Unsere Fahrradtour mit mehreren Abgeordneten verdeutlicht die landespolitische Bedeutung der Entwicklungen im Rheinischen Revier. In den Gesprächen wurde deutlich, dass insbesondere bei der Qualität des in die Tagebaue einzuleitenden Rheinwassers noch viele Fragen offen sind. Was, wenn Grenzwerte in Zukunft überschritten werden? Und auch bei der Menge des verfügbaren Wassers gibt es Fragezeichen. Der Schutz des Trinkwassers muss höchste Priorität haben“. Antje Grothus setzt sich daher dafür ein, dass schon heute Flächen für eine Wasseraufbereitungsanlage vorgehalten und entsprechende Gelder von RWE gesichert werden. Außerdem müsse sich die Region angesichts der Klimakrise ehrlich machen und von einer längeren Dauer der Befüllung ausgehen. Möglicherweise würden auch nur die jetzt, beispielsweise im Rahmenplan Hambach, dargestellten Zwischenlösungen realisierbar sein.

Auf der Tour wurde durch Experten auch thematisiert, dass RWE bisher keine Gebühr für die Entnahme des Rheinwassers bezahlt. Diese Wassergebühr muss nach dem Wasserentnahmeentgeltgesetz ansonsten jeder andere Nutzer bezahlen. „Diese Ungleichbehandlung wäre ungerecht und ungerechtfertigt. Hier muss RWE in die Pflicht genommen werden“, so Grothus. Nach Angaben des BUND NRW können so 17 Millionen Euro pro Jahr für Maßnahmen des Gewässerschutzes gesichert werden.

Die Abgeordneten der acht MdL umfassenden grünen Umweltgruppe des Landtags besuchten im Rahmen ihrer Sommertour verschiedene Stationen in Nordrhein-Westfalen. Das Thema Wasser als lebenswichtige Ressource für Mensch und Natur stand dabei im Fokus. Der regelmäßige Austausch mit Organisationen, Verbänden und weiteren Stakeholdern direkt vor Ort sei unentbehrlich für eine praxisnahe Auseinandersetzung mit den vielfältigen Themen der Landtagsarbeit in Düsseldorf, so die Abgeordneten.

Fotos: Simon van de Loo

Videobericht zur Radtour: