Austausch mit dem Wupperverband

Pressemitteilung: Technischen und ökologischen Hochwasserschutz sinnvoll verzahnen – GRÜNE Abgeordnete tauschen sich mit Wupperverband aus.

Wie der Hochwasserschutz in dichtbesiedelten Städten gelingen kann, haben am Donnerstag, 15. August 2024, GRÜNE Abgeordnete aus Bund und Land sowie GRÜNE Lokalpolitiker mit Vertretern des Wupperverbandes diskutiert. Neben dem fachlichen Austausch standen die Besichtigung des kombinierten Hochwasser-/ Regenrückhaltebeckens am Bornberg und der Wupperrenaturierung in Wuppertal auf dem Programm. Das Treffen war auf Initiative von Dr. Volkhard Wille, Sprecher für Natur- und Umweltschutz der GRÜNEN Landtagsfraktion zustande gekommen. Neben ihm haben die Bundestagsabgeordnete Anja Liebert, die Landtagsabgeordneten Ina Besche-Krastl und Norika Creuzmann sowie GRÜNE Lokalpolitiker und Mitarbeitende an dem Austausch teilgenommen.

„Durch die Klimakrise werden Extremwetterereignisse mit hohen Niederschlagsmengen und somit die Gefahr von Hochwasser weiter zunehmen. Entsprechend wichtig ist es, dass wir einen vorsorgenden Hochwasserschutz betreiben, zu dem der technische wie auch der ökologische Hochwasserschutz gleichermaßen gehören“, sagt der umweltpolitische Sprecher der GRÜNEN Landtagsfraktion Volkhard Wille. Die beiden Stationen, die die Vertreter des Wupperverbands der GRÜNEN Delegation zeigen, bieten einen guten Überblick über den Instrumentenkasten, der in Sachen Hochwasserschutz zur Verfügung steht. Da ist zum einen das Hochwasser-/ Regenrückhaltebecken am Bornberg, das veranschaulicht, was an technischem Hochwasserschutz gerade in dicht besiedelten städtischen Regionen möglich ist, und da ist auf der anderen Seite die Renaturierung der Wupper, die dem Fluss so gut es geht den natürlichen Verlauf zurückgibt und so nicht nur neue Lebensräume für die Tier- und Pflanzenwelt schafft, sondern auch neue Retentionsfläche hervorbringt, die beim Hochwasserschutz dringend notwendig ist.

„Auf Bundesebene setzen wir uns dafür ein, dass Klimaanpassung und Klimavorsorge schon beim Bauen stärker berücksichtigt wird. Denn schon bei der Stadtplanung und -gestaltung können Starkregen oder zunehmende Hitze bedacht werden“, ergänzt Anja Liebert, GRÜNE Bundestagsabgeordnete für das Bergische Land und Mitglied im Bundesausschuss für Wohnen, Stadtentwicklung, Bauwesen und Kommunen. „Die Flutkatastrophe vom Juli 2021 hat in NRW und Rheinland-Pfalz verheerende Schäden verursacht – auch in Wuppertal und im Bergischen Land wurden Gebäude, Infrastruktur und Existenzen zerstört. Vorsorgender Hochwasserschutz ist daher unerlässlich“, so Anja Liebert weiter.

„Um sich an die spürbaren Auswirkungen des Klimawandels von Starkregen und Hochwasser bis Trockenheit anzupassen und die Vorsorge zu verbessern, haben wir im Wupperverband unser Zukunftsprogramm Hochwasserschutz aufgestellt. Wir haben über 200 Maßnahmen aus den Themenfeldern technischer Hochwasserschutz, grüner Hochwasserschutz, Anpassung der Talsperrenbewirtschaftung, Optimierung der wasserwirtschaftlichen Messdaten und Modellentwicklungen sowie Verbesserung der Meldeketten identifiziert. Für die Zukunft besteht die große Herausforderung, diese Maßnahmen mit einem Volumen von ca. 200 bis 250 Mio. Euro unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Nutzungsansprüche an die Wasserwirtschaft bei Dürre und Hochwasser umzusetzen“, erläutert Thomas Klein, Geschäftsbereichsleiter Technik & Flussgebietsmanagement beim Wupperverband.

Bei den erforderlichen Maßnahmen für einen vorsorgenden Hochwasserschutz ist allen klar: Der Knackpunkt ist die Finanzierung: „Wir müssen die Finanzierung des Hochwasserschutzes langfristig sichern und angesichts der aktuellen Haushaltskrise auch über neue Einnahmequellen nachdenken. Dazu könnte die Erhöhung des Wasserentnahmeentgelts oder auch die Einführung einer Rohstoffabgabe auf Kies und Sand zählen, deren Einnahmen dann für den Hochwasserschutz eingesetzt würden“, sagt Volkhard Wille, der auch Mitglied im Haushalts- und Finanzausschusses des Landtags NRW ist.

Die GRÜNEN Abgeordneten im Umweltausschuss des Landtags besuchen derzeit im Rahmen ihrer Umwelttour verschiedene Stationen in Nordrhein-Westfalen. Das Thema Wasser als lebenswichtige Ressource für Mensch und Natur steht dabei im Fokus. Der regelmäßige Austausch mit Organisationen, Verbänden und weiteren Stakeholdern direkt vor Ort sei unentbehrlich für eine praxisnahe Auseinandersetzung mit den vielfältigen Themen der Landtagsarbeit in Düsseldorf, so die GRÜNEN Abgeordneten.

Titelbild: Gruppenfoto der GRÜNEN Delegation mit Vertreter*innen des Wupperverbands. Auf dem Bild (v.l.n.r.):

  • Thomas Klein, Geschäftsbereichsleitung Technik und Flussgebietsmanagement des Wupperverbands
  • Ursula Koukolitschek, Fachgruppenleitung und WRRL-Projektleitung des Wupperverbands
  • Dr. Volkhard Wille MdL
  • Anja Liebert MdB
  • Klaus Lüdemann, Ratsfraktion Wuppertal
  • Norika Creuzmann MdL
  • Rebecca Joest, wiss. Mitarbeiterin für Umwelt- und Naturschutz
  • Ina Besche-Krastl MdL
  • Lutz Weidner, Mitglied im Vorstand des Kreisverbands Wuppertal
  • Ulrich T. Christenn, Ratsfraktion Wuppertal

Fotos: Simon van de Loo

Video zum Austausch mit dem Wupperverband: