Halbzeit-Bilanz: 2,5 Jahre Landtagsarbeit für den Niederrhein

„Ein Nationalpark Reichswald bietet große Chancen für den Kreis Kleve“

Pressemitteilung. Die Debatte über einen möglichen Nationalpark Reichswald bestimmt derzeit die Schlagzeilen im Kreis Kleve. Damit hat es ein Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag von CDU und Bündnis 90/Die GRÜNEN für Nordrhein-Westfalen direkt an den Niederrhein geschafft. Für den Klever Landtagsabgeordneten und Sprecher für Natur- und Umweltschutz der GRÜNEN Landtagsfraktion Dr. Volkhard Wille ist das Thema Nationalpark ein Herzensprojekt: „Ein Nationalpark Reichswald würde einen wichtigen Beitrag für den Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen leisten und gleichzeitig die touristische Attraktivität unserer Region steigern“, betont Volkhard Wille und ergänzt: „Mit der Erweiterungsmöglichkeit auf niederländischer Seite würde zudem die Möglichkeit bestehen, ein wichtiges Zeichen für europäische Zusammenarbeit zu setzen.“

Nationalpark Reichswald

Beim Thema Nationalpark Reichswald liefern sich Befürworter und Gegner seit Monaten einen Schlagabtausch. Volkhard Wille vertritt eine klare Position: „Die Kampagne der Nationalpark-Gegner basiert auf falschen Annahmen. Sie möchten, dass der Reichswald so bleibt wie er ist. Darum geht es aber nicht. Die Frage ist vielmehr: Wird der Reichswald zum Nationalpark oder wird es einen oder mehrere große Windparks im Reichswald geben? Hier wird den Bürgern etwas Falsches suggeriert. Der notwendige schnelle Ausbau der erneuerbaren Energien ist auch ohne Windkraft im Wald möglich. Der Kreis Kleve verfügt schon jetzt über die Hälfte aller Windenergieanlagen im Regierungsbezirk Düsseldorf – unsere Region leistet ihren Beitrag und wird dies auch weiterhin tun. Aber ökologisch wertvolle Flächen wie zum Beispiel Wälder, die einen wichtigen Beitrag für den natürlichen Klimaschutz leisten, sollten verschont werden.

Argumente für einen Nationalpark gibt es viele: In erster Linie geht es um den Erhalt von Biodiversität und Artenvielfalt. „Die Biodiversitätskrise ist für viele Menschen weniger präsent als die Klimakrise, aber sie ist nicht weniger ernst. Wir müssen unsere natürlichen Lebensgrundlagen besser schützen – und das auch vor der eigenen Haustür“, sagt Wille. Ein weiterer Vorteil der Ausweisung eines Nationalparks liegt auf der Hand: „Ein Nationalpark Reichswald würde dem Tourismus im Kreis Kleve einen wichtigen Schub geben und viele Arbeitsplätze schaffen. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten wäre das für die Bürgerinnen und Bürger im Kreis Kleve ein großer Gewinn“, sagt Wille.

Schwierige Haushaltssituation

Als Mitglied des Haushalts- und Finanzausschusses im Landtag NRW befasst Volkhard Wille sich zurzeit intensiv mit dem Landeshaushalt 2025 und der Finanzplanung bis 2028. „Die öffentlichen Haushalte sind auf allen Ebenen extrem angespannt. Wir brauchen eine gesellschaftliche Debatte über eine auskömmliche Finanzierung des Gemeinwesens: Kindergärten, Verbraucherzentralen, Frauenhäuser, Biologische Stationen und Sozialverbände leisten ganz wichtige Arbeit – gerade in gesellschaftlich schwierigen Zeiten“, betont Wille, und fordert: „Ein erster Schritt ist die konsequente Bekämpfung von Steuerkriminalität wie Cum-Ex und Cum-Cum, wo ein Milliardenschaden entstanden ist. Hier hat die schwarz-grüne Landesregierung bundesweit eine Vorreiterrolle. Aber auch der Abbau umweltschädlicher Subventionen, das Schließen von Steuerschlupflöchern und eine Reform der Erbschaftssteuer müssen nach der Bundestagswahl ernsthaft angegangen werden. Wir brauchen auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene kluge Konzepte, die sicherstellen, dass soziale, gesellschaftliche und ökologische Strukturen erhalten bleiben.“

Rohstoffabgabe auf Kies und Sand

Mit einem marktwirtschaftlichen Preissignal kann man bürokratiearm Umweltziele erreichen und Ressourcen besser schützen. Hier käme die Erhöhung des Wasserentnahmeentgeltes in Frage und die Einführung einer Rohstoffabgabe auf Kies und Sand. Letztere ist ebenfalls im Koalitionsvertrag der Landesregierung fest verankert. Zum 1.1.2024 sollte die Rohstoffabgabe auf Kies und Sand eingeführt werden – bislang konnten sich die Landesregierung jedoch noch nicht auf die Einbringung eines Gesetzentwurfes einigen. „Viele Gründe sprechen für die Rohstoffabgabe auf Kies und Sand: Sie reduziert den Verbrauch endlicher Ressourcen, setzt eine wichtige Weichenstellung für die Transformation der Bauindustrie hin zu mehr Kreislaufwirtschaft und sie generiert Einnahmen, die für wichtige Projekte im Bereich Umweltschutz eingesetzt werden können. Die Rohstoffabgabe auf Kies und Sand muss kommen“, fordert Wille.

Volkhard Wille

Der 57-jährige Klever Volkhard Wille ist promovierter Biologe und hat viele Jahre für verschiedene Umweltstiftungen gearbeitet. Seit 2022 sitzt er als Mitglied der Fraktion Bündnis 90/Die GRÜNEN für den Kreis Kleve im Landtag NRW. Regional ist er für die Kreise Kleve und Wesel zuständig. Volkhard Wille ist Sprecher für Natur- und Umweltschutz der GRÜNEN Landtagsfraktion. Er ist Mitglied im Ausschuss für Umwelt, Natur- und Verbraucherschutz, Landwirtschaft, Forsten und ländliche Räume, im Haushalts- und Finanzausschusses, dessen stellvertretender Vorsitzender er ist, und im Unterausschuss Landesbetrieb und Sondervermögen. Volkhard Wille ist verheiratet mit Joachim Vorneweg und lebt in Kleve.