Umweltzerstörung durch den Kalk-Abbau im Teutoburger Wald bei Lienen

Am 15. Juli habe ich im Rahmen der diesjährigen Umwelttour den Teutoburger Wald bei Lengerich besucht. Der Teutoburger Wald ist ein wertvolles Naturschutzgebiet von europäischer Bedeutung. Er ist großflächig als Naturschutz- und FFH-Gebiet geschützt und beherbergt eine Vielzahl naturnaher, teils europaweit bedeutender Lebensräume, darunter besonders artenreiche und strukturreiche Buchenwälder auf Kalk- und Sandstandorten. Diese Wälder erfüllen wichtige ökologische Funktionen wie Wasserspeicherung, Klimaregulation und den Schutz von Boden und Luft. Zudem sind sie Ursprung vieler Quellen.

Ortsbesichtigung im Teutoburger Wald: Neun Landtagsabgeordnete und ein Bundestagsabgeordneter, und zahlreiche Aktive vor Ort machten sich ein Bild vom Kalkabbau.

Von großer Bedeutung ist der Teutoburger Wald als Rückzugsraum für zahlreiche seltene und bedrohte Tier- und Pflanzenarten, wie Schwarzspecht, Rotmilan, verschiedene Fledermausarten, Uhu, Kammmolch und Zauneidechse. Auch Alt- und Totholzbestände sowie traditionsreiche Magerwiesen und Heidegebiete tragen zur Vielfalt bei. Die großflächigen, wenig zerschnittenen Wälder sind entscheidend für den landesweiten Biotopverbund und bieten einen wichtigen Beitrag zur Biodiversität und zum Naturschutz in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen.

Seit Jahrzehnten nagt der Kalkabbau an diesem Gebiet – ganze Berge mit den darauf wachsenden Wäldern verschwinden – trotz Schutzgebietsstatus. Es ist ein Skandal, dass er immer noch weiter dem Kalkabbau geopfert wird. Daher haben wir uns zuerst mit der Bürgerinitiative pro Teuto getroffen, um uns über den aktuellen Sachstand auszutauschen. Danach ging es dann ins Gelände und wir haben uns selber ein Bild von den drastischen Zerstörungen gemacht.

Information über den aktuellen Sachstand des Kalkabbaus im Teutoburger Waldes durch die Bürgerinitiative „pro Teuto“.

Dabei gibt es auch in der Bauwirtschaft längst Alternativen – zum Beispiel durch mehr Recycling und andere Baustoffe. Was wir jetzt brauchen, ist eine Politik, die umsteuert: Kreislaufwirtschaft stärken, Ressourcenschutz gesetzlich verankern, Rohstoffverbrauch senken – und einen konsequenten Schutz unserer Naturschutzgebiete!