Windenergie und Artenschutz

Das Thema „Windenergie und Artenschutz“ erhitzt an vielen Stellen im Land die Gemüter. Bei einem Waldspaziergang am 7. Juni 2024 mit Dr. Gregor Kaiser zum ältesten Windrad im Kreis Siegen-Wittgenstein bestand Gelegenheit, alle Aspekte des Natur-, Umwelt- und Klimaschutzes sowie der Energieerzeugung zu diskutieren. Mit Günter Pulte stand ein erfahrener Windanlagenbetreiber zur Verfügung und vom NABU Olpe beteiligten sich ebenfalls mehrere Vertreterinnen und Vertreter an der Diskussion.

Gregor Kaiser betonte: „Windenergie ist ein unverzichtbarer Baustein im Kampf gegen den Klimawandel. Gleichzeitig müssen wir sicherstellen, dass der Ausbau erneuerbarer Energien im Einklang mit dem Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen erfolgt.“

Günter Pulte schilderte dann aus seiner jahrzehntelangen Arbeit die Sicht und die Erfahrungen eines Windanlagenbetreibers: In Regionen wie dem Kreis Olpe und dem Kreis Siegen-Wittgenstein sei jahrelang mit fadenscheinigen und vorgeschobenen Gründen eine Verhinderungsplanung gegen Windenergieanlagen betrieben worden.

„Klimaschutz und Artenschutz sind zwei Seiten derselben Medaille. Die Erderwärmung bedroht unsere Biodiversität in einem nie dagewesenen Ausmaß. Daher müssen wir innovative Lösungen finden, um beide Ziele zu vereinen“, erläutert Dr. Wille und gab sich überzeugt, dass eine naturverträgliche Energiewende möglich ist. Dazu müssen Schutzgebiete (Naturschutzgebiete, Natura2000-Gebiete, Nationalparks und Wildnisgebiete) ausgespart und auch Maßnahmen zum natürlichen Klimaschutz (Regeneration von Mooren, Schutz der Wälder und Feuchtgebiete) durchgeführt werden. Im Gegenzug müssen die Plan- und Genehmigungsverfahren vereinfacht und damit auch beschleunigt werden, denn der Umstieg auf eine regenerative und CO2-freie Energieerzeugung muss angesichts der Klimakrise schnellstmöglich erfolgen.