Mitgliederversammlung des Aktionsbündnis Niederrheinappell

Kiesabbau bedroht Natur und Umwelt am Niederrhein.

Heute habe ich an der Mitgliederversammlung des Aktionsbündnis Niederrheinappell in Kamp-Lintfort teilgenommen. Viele Bürgerinnen und Bürger vom ganzen Niederrhein – besonders aus den Kreisen Wesel, Kleve, Viersen und Borken – lehnen einen weiteren Raubbau durch Kiesabbau an der niederrheinischen Landschaft ab und haben sich im Aktionsbündnis Niederrheinappell zusammengeschlossen. Es haben sich parteiübergreifend Initiativen gegründet, die den Kiesabbau in der bisherigen Form nicht mehr hinnehmen wollen.

Mitgliederversammlung des Niederrhein-Appell in Kamp-Lintfort.

Hochaktuell ist die Diskussion im Regionalverband Ruhrgebiet (zudem der Kreis Wesel gehört): mit der Neufassung des Regionalplans sollen hunderte Hektare zusätzliche Kiesabgrabungsflächen ausgewiesen werden. Die Folgen für Mensch und Umwelt sind vielfältig: Gefährdung des Grundwassers, Zerstörung von ursprünglichen Lebensräumen, dauerhafte Vernichtung landwirtschaftlicher Nutzfläche. Veränderungen des Kleinklimas und vieles mehr.

Der entfesselte Kiesabbau am Niederrhein gefährdet Mensch, Natur und Heimat und bringt viele Menschen aus Protest auf die Straße. In den letzten Jahrzehnten ist der Kiesabbau am Niederrhein völlig außer Kontrolle geraten und der Niederrhein wurde zur Kiesgrube von halb Europa. Während in anderen Ländern diese wertvollen Ressourcen geschützt und nur sparsam gebraucht werden, wurde der Kiesabbau zuletzt von der CDU-FDP-Landesregierung völlig entfesselt: im Landesentwicklungsplan (LEP) wurden die Weichen für mehr Kiesabbau gestellt und durch Novellierung des Landeswassergesetzes wurden Kiesabgrabungen sogar in Wasserschutzgebieten erlaubt. Mehr als 80 % des entlang des Rheins geförderten Kieses wird in die benachbarten Niederlande exportiert.

Von der Abgrabung über ein Förderband direkt ins Schiff – Raubbau pur.

Bündnis 90 / Die Grünen wird eine Rücknahme dieser „Entfesselung“ durchsetzen. Außerdem muss sich der zukünftige Kiesabbau am regionalen Verbrauch ausrichten. Durch schrittweiser Reduzierung des Kiesabbaus soll dann zunehmend durch Bauschutt-Recycling und andere Baustoffe der Kiesersetzt werden. Ein Kies-Euro wird Ressourcenverbrauch verteuern und Recycling wettbewerbsfähig machen.