Besuch in Rheinberg: Landesentwicklungsplan, Kiesabbau und Besichtigung bei Solvay Deutschland

Auf dem Dach des Kraftwerkes Woodpower 1 hat man eine großartige Sicht über Rheinberg.

Auf Einladung des Bürgermeisters Dietmar Heyde habe ich heute gemeinsam mit meinen Landtagskollegen Dr. Robin Korte und Jan Matzoll die Stadt Rheinberg besucht. Eine ganze Reihe wichtiger Themen mit Landesbezug standen auf der Tagesordnung: der Abbau von Sand und Kies, die Vorgaben der Landesplanung und die Belange der Firma Solvay Deutschland auf ihrem Weg zu Nachhaltigkeit und Klimaneutralität.

Die Niederrhein ist seit dem 2. Weltkrieg eines der Zentren der Sand- und Kiesgewinnung in NRW. Großflächige Landschaftszerstörung, Vernichtung wertvoller landwirtschaftlicher Böden, Freilegung des Grundwassers und Verfüllung mit Industrieabfall und mineralischer Abfälle gehört zur Geschichte des Kiesabbaus in Rheinberg. 16% des Stadtgebietes sind seit dem Krieg ausgekiest worden, weitere 230 Hektar sind im Entwurf zum Regionalplan für weitere Auskiesungen vorgesehen. Da der Regionalplan auf dem Landesentwicklungsplan (LEP) aufbaut, kommt der von der schwarz-grünen Landesregierung angekündigten Überarbeitung des LEP eine wichtige Bedeutung zu; er soll so überarbeitet werden, dass er einen Degressionspfad und somit weniger Flächen für den Rohstoffabbau vorsieht – in stark betroffenen Kommunen wie Rheinberg auch die Beendigung.

Kiesabgrabungen prägen an vielen Stellen das Stadtbild von Rheinberg.

Um der Endlichkeit dieser natürlichen Ressourcen Rechnung zu tragen, ist als weitere Maßnahme eine Rohstoffabgabe auf Sand und Kies geplant. Damit stärken wir den Recycling-Kreislauf im Bausektor.

Nachmittags ging es dann zur Firma Solvay, die global, in Deutschland und am Standort Rheinberg aktiv ist. Dabei wurden wir über die Produkte, die Nachhaltigkeitsanstrengungen, insbesondere bei der Treibhausgas-Reduzierungen informiert. Mit den beiden Leuchtturmprojekten „Woodpower 1 und 2“ vollzieht die Firma den Kohleausstieg. Zusätzlich zum ersten altholzbefeuerten Kraftwerkkessel  Woodpower 1, der Mitte 2021 in Betrieb genommen wurde, baut Solvay derzeit einen zweiten Kessels: Woodpower 2. Mit dieser Modernisierung des Kraftwerks soll bis 2025 der Kohleausstieg für die Energieerzeugung abgeschlossen sein. Dafür nutzt die Firma überwiegend den regenerativen Energieträger Altholz. Nach Jahren als Möbel, Einsatz als Bauholz oder Transportverpackung gehört es nicht auf die Deponie. Gesammelt, sorgfältig geprüft und aufbereitet ist es ein wertvoller Rohstoff und Energielieferant.

Allen Mitwirkenden bei der heutigen Informationsreise herzlichen Dank!